Internationaler Frauentag
Frauen mit Behinderungen besonders stark von Gewalt betroffen, auch von sexueller Gewalt
Frauen mit Behinderungen sind stärker von Gewalt betroffen – das ergab eine Studie des Sozialministeriums, die kürzlich veröffentlicht wurde. Mehr als ein Drittel (36,6%) der Frauen mit Behinderungen gab an, schon einmal sexuelle Gewalt erlebt zu haben. Zum Vergleich: bei der Durchschnittsbevölkerung waren es 29,5 %. Auch allgemeine körperliche Gewalt erfahren Frauen mit Behinderungen (38 %) weit häufiger, als Frauen in der Gesamtbevölkerung (22,1 %). Orte, an denen Gewalt ausgeübt wird, sind etwa das Elternhaus, Schulen, Institutionen oder der öffentliche Raum. Hier der Link zur Studie: » https://www.sozialministerium.at/Themen/Soziales/Menschen-mit-Behinderungen/Behinderung-und-Gewalt.html
Hinzu komme, dass Menschen mit Behinderungen oft sehr schlecht informiert seien, erklärt Yvonne Seidler, Geschäftsführerin von Hazissa, die die Studie bei der Lebenshilfe präsentierte: „Nur die Hälfte der Befragten berichtet von einer sexuellen Bildung.“ Seidler hat an der Studie mitgearbeitet und fordert dringend mehr Gewaltprävention und Aufklärung von Frauen mit Behinderungen.
„Die Lebenshilfe setzt in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen präventiv vor allem auf Partizipation, Selbstbestimmung und Empowerment,“ erklärt Geschäftsführerin Susanne Maurer-Aldrian: „Wir haben natürlich auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult.“ Die Lebenshilfe bietet zudem eigene Workshops für Menschen mit Behinderungen zum Thema Liebe, Sexualität und Beziehung an: » https://lebenshilfen-sd.at/Bildung/BASKI. Diese können auch von anderen Organisationen gebucht werden. „Damit wollen wir einen wichtigen Beitrag zum Thema Gewaltprävention leisten“, so Maurer-Aldrian.